In den Jahren nach den beiden Weltkriegen versuchte die französische Besatzungsmacht den Separatismus im Saarland zu fördern. Die Pläne scheiterten aber beide Male in Volksabstimmungen. Statt für die Unabhängigkeit oder die Angliederung an Frankreich votierte die Bevölkerung 1957 für die Eingliederung des Saargebiets als eigenes Bundesland in die Bundesrepublik Deutschland.
Separatistische Bewegungen spielten 1991 eine große Rolle bei dem Zerfall der Sowjetunion in die Staaten Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Lettland, Litauen, Kirgisistan, Moldawien, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Weißrussland. Friedlich verlief 1993 der Zerfall der Tschechoslowakei, nachdem die Slowakei ihre Abspaltung angestrebt hatte.
Ein langwieriger Krieg ging dagegen der im selben Jahr erreichten Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien voraus. Zu den erfolgreichen Unabhängigkeitsbewegungen der letzten Jahre gehört jene in Osttimor, die 2002 nach 24jähriger Besatzung, Guerillakrieg und drei Jahren UN-Verwaltung die Trennung ihres Inselteils von Indonesien durchsetzte. Da die vorangegangene völkerrechtswidrige Annexion Osttimors durch Indonesien von der internationalen Staatengemeinschaft nie anerkannt worden war, fand aber keine wirkliche Sezession eines Landesteils statt.